Eine wachsende Kirche

1967 gegründet spiegelt das Dekanat Reutlingen die damalige Entwicklung der katholischen Kirche im Südwesten wider. Die Flucht- und Wanderbewegungen im Nachkriegs-Deutschland in den 1950er Jahren sowie der Zuzug sog. „Gastarbeiter“ in den 1960ern führten dazu, dass in konfessionell homogenen Gebieten eine Vielfalt christlicher Kirchen entstand. Im Bereich der evangelisch geprägten Voralbstädte Reutlingen, Metzingen, Urach und Pfullingen kam es daher zu einem immensen Zuwachs von Katholiken, was zur Gründung mehrerer Kirchengemeinden führte. So wurden in Reutlingen binnen fünf Jahren die Stadtpfarreien St. Wolfgang und St. Petrus und Paulus ergänzt um die Kirchengemeinden Heilig Geist im Südwesten, St. Andreas im Norden und Bruder Klaus in Betzingen.

Gründung des Dekanats Reutlingen

Die gestiegene Zahl an Katholiken und in Folge davon an Pfarreien führte zur Bildung des neuen Dekanats Reutlingen. Es bestand bei der Gründung 1967 aus folgenden Kirchengemeinden:

  • Eningen, Pfullingen, Reutlingen St. Petrus und Paulus sowie St. Wolfgang (bisher Dekanat Rottenburg)

  • Metzingen und Urach (bisher Dekanat Esslingen)

  • Großengstingen und Reutlingen Hl. Geist (bisher Dekanat Zwiefalten)

 

Dekane und Stellvertretende Dekane

  • 1967 – 1979: Otto Nagel, Reutlingen
  • 1979 – 1984: Alfred Jäger, Reutlingen
                       Stv.: Richard Kappler, Reutlingen, St. Andreas
  • 1984 – 2001: Richard Kappler, Reutlingen, St. Andreas
                       Stv.: Peter Weishäupl, Pfullingen (bis 1994)
                       Stv.: Richard Wekenmann, Reutlingen St. Petrus u. Paulus (bis 2001)

  • 2001 – 2006: Robert Widmann, Reutlingen St. Wolfgang
                       Stv.: Hermann Weiß, Metzingen

Entwicklung des Dekanats Reutlingen

In den zwanzig Jahre seines Bestehens änderte sich die Zusammensetzung des Dekanats mehrmals, teilweise aufgrund der Kreisgebietsreform, teilweise infolge innerkirchlicher Strukturänderungen wie die Bildung von Seelsorgeeinheiten um 2001:

  • Zwischen 1968 – 1972: Errichtung der Reutlinger Pfarreien Heilig Geist, St. Andreas und Bruder Klaus in Reutlingen.
  • 1968: wurden die Gemeinden Kappishäusern und Kohlberg vom Bezirk der Kath. Stadtpfarrei St. Bonifatius in Metzingen in den Bezirk der Kath. Stadtpfarrei St. Michael in Neuffen, Dekanat Nürtingen, eingegliedert.
  • 1977 wurden mehrere (Teil-)Orte der Pfarrei Urach zugeordnet: Römerstein-Donnstetten von der Pfarrei Westerheim (Dekanat Geislingen), Urach-Seeburg von Münsingen (Dekanat Zwiefalten) und Würtingen-St. Johann, das bisher zu Eningen gehörte.
  • 1986 wurde die Pfarrei Pliezhausen mit Walddorfhäslach errichtet, der auch Reutlingen-Mittelstadt (bisher Neckartenzlingen) zugeordnet wurde.
  • 2001 wurde die Pfarrei Großengstingen an das Dekanat Zwiefalten abgetreten, um mit den Kirchengemeinden Eglingen und Oberstetten die Seelsorgeeinheit Engstingen/Hohenstein zu bilden.

Zweite Vorsitzende des Dekanatsrats

  • Karl-Heinz Rauch, Reutlingen
  • Paul Renner, Reutlingen
  • Manfred Gründken, Reutlingen