Martinusweg

Der Martinusweg „Via Sancti Martini“ ist ein europäischer Pilgerweg und seit 2014 in Deutschland auch ein Europäischer Kulturweg des Europarates.

Im März 2005 hat der Europarat den Martinusweg „VIA SANCTI MARTINI“ in die Liste der Kulturwege aufgenommen mit dem Ziel, das Leben von Sankt Martin, dem bekanntesten Heiligen von Europa vorzustellen. 2011 hat Bischof Gebhard Fürst den Pilgerweg in der Diözese Rottenburg-Stuttgart eingeweiht. Martinuswege gibt es bereits in Frankreich, Italien, in der Slowakei, Tschechien und in Ungarn. Im Jahr 2016 wurde der europäische Mittelweg, der Martins Geburtsstadt Szombathely in Ungarn mit seinem Wirkungsort und seiner Grablege in Tours in Frankreich verbindet feierlich eröffnet.

Dieser Hauptweg führt von Kaufbeuren, der Partnerstadt von Szombathely, durch die Diözese Rottenburg-Stuttgart, deren Schutzpatron der Hl. Martin ist, über Worms, Speyer, Mainz und Luxembourg nach Tours. Daneben bilden mehrere Regionalwege ein „Pilgerwege-Netz“, so dass die Orte der Martinsverehrung (Patrozinien) untereinander verknüpft werden.

Aus dem "Nachbar-Dekanat" von Ehingen/Donau herkommend, tritt der Martinusweg bei Emerkingen (vor Zwiefaltendorf) ins Gebiet des Dekanats Reutlingen-Zwiefalten über Baach bis nach Zwiefalten.
Dann durchquert er das Dekanat auf zwei Routen:

  • über den Hauptweg (HW 7) weiter über das Pfaffental, Kettenacker, Wilsingen bis nach Trochtelfingen (in die Erzdiöese Freiburg, ins "Nachbar-Dekanat" Dekanat Sigmaringen-Meßkirch).
    (Weitere Informationen über Streckenverlauf und Wegbeschreibung zu dieser Etappe sind hier zu finden).
     
  • über den Martinusweg Zwiefalter-Reutlinger Alb (MWZ 1 a/b - 2 a/b) von Zwiefalten nördlich durch das Lautertal über Hayingen, Indelhausen, Bichishausen, Hundersingen, Dapfen, Gomadingen - weiter über Großengstingen, Schloss Lichtenstein, Nebelhöhle herunter nach Pfullingen; von dort über den Georgenberg, Gaisbühl, Reutlingen, Betzingen, Wannweil nach Kirchentellinsfurt. Hier tritt er ins Gebiet des benachbarten Dekanats Rottenburg ein und führt schließlich durch das Neckartal über Tübingen, die Wurmlinger Kapelle bis nach Rottenburg.
    (Weitere Informationen über Streckenverlauf und Wegbeschreibung zum MWZ 1a/b - 2a/b sind hier zu finden).

Das Dekanat hat die Verantwortung für die Pflege der Pilger-Wege im Landkreis Reutlingen übernommen: ein Kreis von Wegpat*innen kümmert sich darum (nähere Informationen über die Dekanatsgeschäftsstelle).

In einigen Kirchen und Kapellen sind Stempelmöglichkeiten für den Martinus-Pilgerausweis eingerichtet.

Weitere Informationen zum Martinusweg sind zu finden auf: www.martinuswege.de

Informationen zum europäischen Martinusweg von Szomabthely in Ungarn bis nach Tours in Frankreich, erhalten Interessierte auf www.martinuswege.eu

 

Der Martinus-Pilgerweg

Martin von Tours soll um das Jahr 316 oder 317 in Savaria, im heutigen Gebiet von Szombathely, geboren worden sein. Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom Bettler, dem Martin die Hälfte seines Mantels gab. Unter dem Einfluss eines Traums, in dem der Bettler Jesus gewesen sei, ließ er sich taufen. Martin beendete seine militärische Laufbahn als Soldat des Römischen Reiches und bekehrte dann Menschen zum christlichen Glauben. Martin von Tours starb am 8. November 397.

Im Jahr 2016 Europäische Mittelroute eröffnet

Der Martinusweg entstand ursprünglich in der Diözese Rottenburg-Stuttgart auf einer „gedachten Achse zwischen dem Geburtsort in Szombathely und Tours in Frankreich, wo Martin Bischof war und starb.

Im Jahr 2016 wurde die Europäische Mittelroute Via Sancti Martini eröffnet, die aus dieser gedachten Achse einen Pilgerweg gemacht hat. Der Weg beginnt in Szombathely und verläuft durch Österreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich bis nach Tours. Das Wegenetz umfasst insgesamt über 2500 Kilometer. Der Weg richtet sich an Fernpilger und ist nur in Teilen ausgeschildert. Genaueres zu den Etappen findet man auf der diözesanen Website des Martinusweges im Internet.

Etappen jeweils für einen Tagesmarsch

Das gelbe Martinskreuz und der „Pas de Saint Martin“, also der Fußabdruck des heiligen Martin, leiten die Pilger auf ihrem Weg. Für die Etappen wurden passende Weglängen für jeweils einen Tag gewählt, diese enden meist in größeren Ortschaften mit Übernachtungsmöglichkeiten. Den Martinusweg kann man natürlich an jeder beliebigen Stelle beginnen und auch beenden. Auch die umgekehrte Richtung nach Ungarn ist möglich.

 

Pilgerführer "Martinuswege in Baden-Württemberg"

Zur Begleitung des Martinuspilgerwegs ist ein Pilgerführer erhältlich:

Martinuswege in Baden-Württemberg
Diözese Rottenburg-Stuttgart (Hrsg.), Doris Albrecht, Achim Wicker (Red.), 248 Seiten, 200 Abb., Format 12 x 18,5 cm, verdeckte Spiralbindung, ISBN 978-3-95976-238-0, Euro 9,80

In diesem Pilgerführer werden die Wege vorgestellt und die einzelnen Etappen beschrieben. Zu jeder Etappe gibt es eine Detailkarte mit den wichtigsten Stationen. In einem Infokasten erfahren die Pilger Einzelheiten zu Etappenlänge, Höhenmeter, Dauer und Übernachtungs möglich keiten. Neben einer ausführlichen Wegbeschrei bung sind für jede Etappe auch Sehenswürdig keiten aufgelistet. Daten zum Leben des heiligen Martin und zur Entstehung des Martinuspilger weges runden diesen praktischen und informativen Pilgerführer ab.